Glückserfahrung

oder die reale Präsenz des Augenblicks

Ich überquere die Seine in Paris. Ich gehe über die Pont des Arts und die Sonne scheint. Ich muss lächeln, ich kann gar nicht anders. Ich lächele und ich schwebe und ein alles umfassendes Glücksgefühl erfüllt mich. Der Moment ist sieben Jahre her und doch noch immer präsent.

 

 

Ein paar Hütten mitten im Nichts ganz im Norden von Finnland. Wir sind trotz des bewölkten Himmels mitten in der Nacht zu einer Lichtung im Wald gewandert. Mit Zeitungspapier in den Schuhen. Ich habe Kälteschutzstiefel an, die Zehen frieren trotzdem. Plötzlich verwandelt sich die Wolke über unserer kleinen Gruppe in tanzende grünliche und violette Schlangenlinien. Nein! Doch! Ich vergleiche es mit dem Hintergrund des Windows Media Player und kann es nicht abstellen – aber die Lichtung, die Wolken, der Schnee, und dieses Fenster über unseren Köpfen mit den unbeschreiblichen Farben des Lichts.

 

 

Einen Tag später. Den Nordpol umschließt grünes Licht und ich stehe direkt darunter. Die unendliche Weite erlaubt einen unvorstellbaren Blick auf diesen grünen Ring. Mit steifem Nacken und offenem Mund lasse ich mich von diesem Grün verschlingen und jede Sekunde wird zu einer Ewigkeit und die Ewigkeit in einer einzelnen Sekunde greifbar.

 

 

Ich laufe ins Meer, es ist Nacht, meine Eltern sind hinter mir am Strand. Ich habe etwas Angst vor den schwarzen Wellen und werde von dem Sternenhimmel doch hineingelockt. Das Schaukeln der Wellen nimmt mir die Angst. Der Geist geht auf Sternenjagd durchs Universum und meine Füße bekommen Wurzeln, die in die Weite wachsen, das Meer umfassen, den Erdball spüren und sich dann mit diesem in der allumfassenden Unendlichkeit verlieren. Es ist kaum auszuhalten. Ich lasse mich nach hinten fallen und renne laut lachend aus dem Wasser.

 

 

Er ist es. Es war sofort so. Nun sind wir auf Cape Clear und es ist bewölkt. Wir liegen nebeneinander im Heidekraut und schauen aufs Meer. Aufs Meer, in den Himmel, in den Dunst. Alles ist eins. Die Möwen und wir. Ich habe keine Vorstellung mehr von dem, was oder wer ich bin. Alles hat sich aufgelöst. Ich bin die Möwe, das Gras, die Wolken und er. Es ist einfach so. Das Bild habe ich ihm geschenkt.

 

Blog

Der folgende Blog ist im Sinne der Glückserfahrung oder der realen Präsenz des Augenblicks angelegt.

 

 

An dieser Stelle können die Besucher meine Texte, in denen ich besondere Momente in der Natur beschreibe, durch eigene prägende Erlebnisse ergänzen.

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