Ölmalerei

Die Präzision der Alten Meister, aber auch die Leichtigkeit und die wilde Pinselführung der Impressionisten haben mich schon immer inspiriert. Ich selbst bin noch eher auf der Suche nach meinem Stil, experimentiere, male lasierend und pastos, schnell und langsam. Die Techniken und das genaue Hinschauen hat mir mein Vater beigebracht. Durch Serien oder Raum einnehmende Bilder und ungewöhnliche Formate versuche ich, Dynamik zu evozieren. Ich finde es spannend, dass sich der Betrachter bei einem schmalen langen Bild bewegen muss, dass er von einem großen Format eingenommen, eingefangen wird. Dass er durch ein Triptychon eine ungewohnte Dimension erfahren kann, wenn jedes einzelne Bild aus einer anderen Perspektive gemalt ist, als würde man zugleich spazieren, liegen und sich bücken. Es sind dies Möglichkeiten, die Raum- und Zeitkomponenten eines Ortes wieder erfahrbar zu machen.

Auch durch Tiefe, Unschärfe sowie die verschiedenen Farbschichten eines Ölgemäldes, ist es Zeit, die erfahrbar wird. Beim Betrachten kommt man nicht jeder Schicht, jedem Pinselstrich auf die Spur und bleibt etwas hilflos, verloren, überwältigt. Die Zeit wird spürbar. Die Zeit des Malens wird erneut beim Betrachten benötigt. Bei nur kurzer Betrachtung bleibt die Intensität da. Deswegen male ich mit Öl. Das Material passt zum Inhalt, den ich auszudrücken suche. Mich interessiert das Große im Kleinen und das Kleine im Großen, sowohl auf den Raum als auch auf die Zeit bezogen.

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